Fragen und Antworten zu Factoring

Welchen Nutzen bringt Factoring?
Der Unternehmer gewinnt durch Factoring zeitlichen und finanziellen Handlungsspielraum, stärkt seine Position gegenüber seinen Lieferanten und seiner Hausbank; Zahlungsverzug oder eventuelle Zahlungsausfälle seiner Debitoren belasten ihn nicht mehr.
Weitere Vorteile:
- verbesserte Liquidität durch Abbau der Debitoren-Ausstände,
- Einsparungen beim Einkauf durch Skonti und Rabatte,
- Sicherheit vor Zahlungsausfällen,
- Einsparung von Aufwendungen für das Debitorenmanagement,
- fortlaufende Bonitätskontrolle der Debitoren,
- verbessertes Bilanzbild.

Welche Formen des Factorings gibt es?
Um individuelle Kundenbedürfnisse optimal abdecken zu können, haben sich über Jahre verschiedene Factoring-Formen herausgebildet:

Echtes/Unechtes Factoring Factoring-Verfahren, bei denen der Factor das Ausfallrisiko übernimmt, werden als «echtes Factoring» bezeichnet; Factoring ohne Übernahme des Ausfallrisikos nennt man «unechtes Factoring».

Offenes/Stilles Factoring Beim offenen Factoring-Verfahren wird der Debitor über den Forderungsverkauf informiert und aufgefordert, direkt an den Factor zu zahlen (Hinweis auf der Rechnung); beim stillen Factoring-Verfahren wird die Forderungsabtretung dem Debitor gegenüber nicht offen gelegt. In der Schweiz wird überwiegend die offene Abtretung praktiziert.

Full-Service-Factoring/Standard-Factoring Das Full-Service-Programm, bestehend aus der umsatzkongruenten Finanzierung, der Absicherung gegen Debitoren-Verluste und der Übernahme des gesamten Debitoren-Managements durch den Factor. Die meistgewählte Variante.

Bulk-Factoring Auch Inhouse-Factoring oder Eigenservice-Factoring genannt: Der Factoring-Kunde nutzt Finanzierung und Risikoabsicherung durch den Factor, verzichtet aber auf weitergehende Dienstleistungen. Er führt die Debitorenbuchhaltung treuhänderisch für den Factor selbst durch.

Fälligkeits-Factoring Factoring-Variante, bei der Factoring-Kunde die Vorteile der Risikoabsicherung und der Entlastung beim Debitorenmanagement nutzt, aber auf die Vorfinanzierung der Debitorenausstände verzichtet.

Export-Factoring/Import-Factoring Die Schweizer Factoring-Unternehmen bieten Factoring sowohl für den inländischen als auch für den grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr an. Nehmen inländische Unternehmen (Exporteure) die Leistungen eines Factors in der Schweiz für ihre grenzüberschreitenden Geschäfte in Anspruch, spricht man von Export-Factoring. Handelt es sich um Importgeschäfte, bei denen ausländische Unternehmen die Leistungen eines Factors in der Schweiz in Anspruch nehmen, wird dies als Import-Factoring bezeichnet.

Was kostet Factoring?
Für die Übernahme des vollen Ausfallrisikos und für das Debitorenmanagement berechnen die Factoringinstitute eine Gebühr, je nach Arbeitsaufwand und geschätztem Risiko zwischen 1,0 und 3,0 % der Rechnungsbeträge. Für die Finanzierung der Forderungen fallen Zinsen in Höhe der banküblichen Kontokorrentzinsen an.

Welche Auswirkungen hat Factoring auf die Bilanz?
Durch Factoring kann die Bilanz verkürzt und die Eigenkapitalquote erhöht werden.

Sind individuelle Factoring-Vereinbarungen möglich?
Die Factoringinstitute bieten ihren Kunden Factoring-Varianten, die den jeweiligen unternehmerischen Erfordernissen Rechnung tragen. Sie stimmen auch das Vorgehen bei Mahnwesen und Inkasso im Einzelfall mit dem Factoringkunden ab.

Für welche Branchen ist Factoring geeignet?
Factoring ist für Hersteller, Handel und Dienstleister zahlreicher Branchen geeignet, sowohl für den inländischen als auch für den grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr. Voraussetzung ist, dass den Forderungen voll erbrachte Leistungen zugrunde liegen.

Eignet sich Factoring für mein Unternehmen?
Um Ihnen erste Informationen geben zu können, nehmen Sie bitte mit uns oder direkt mit einem dem Verband angeschlossenen Factoring-Unternehmen Kontakt auf.